In Kürze: Handhabe gegen neue Zwänge
13.06.2023 I Handhabe gegen neue Zwänge
Der digitale Fortschritt führt oft zu mehr oder verdichteter Arbeit – und zu mehr Überwachung und Kontrolle. So hat sich der Einsatz sogenannter algorithmischer Managementsysteme in vielen Branchen dramatisch beschleunigt. Diese Systeme beruhen darauf, dass die von der Belegschaft erbrachten Leistungen in Echtzeit erfasst und verglichen werden können. Betriebe, die nach diesen Systemen ausgerichtet werden, räumen in der Regel der Produktivität Vorrang gegenüber allem anderen ein. Die Folge ist, dass die Arbeitgeber unrealistische Ziele vorgeben, die einen enormen Druck für die Beschäftigten bedeuten und ihre körperliche und psychische Gesundheit gefährden. Als Reaktion darauf wehren sich die Gewerkschaften weltweit gegen diese Missstände, sie fordern sicherere Arbeitsbedingungen und setzen sich für eine gerechte Verteilung der Produktivitätsvorteile ein, die sich aus diesen Technologien ergeben. Der internationale Gewerkschaftsverbund UNI Global Union hat nun einen Bericht veröffentlicht, der Best Practice versammelt und Hinweise gibt, wie die Gewerkschaften die Einführung und Umsetzung dieser Systeme im bestehenden Rechtsrahmen und mit den etablierten Verhandlungsmechanismen angreifen können. Er bietet auch konkrete Empfehlungen für künftige Tarifverhandlungen.
Der Bericht: https://uniglobalunion.org/report/algorithmic-management/