In Kürze: BHI-Report: Lehren aus Katar
13.06.2023 I Die Zusammenarbeit zwischen der Bau- und Holzarbeiterinternationalen (BHI) und der katarischen Aufsichtsbehörde bei den Vorbereitungen zur Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft in dem Wüstenstaat Ende 2022 kann ein Modell für künftige Mega-Infrastrukturprojekte sein - insbesondere in Ländern, wo der Schutz der Arbeiter_innen durch die ILO-Arbeitsstandards nicht gegeben ist. Das ist das Ergebnis eines Fünfjahresberichts, den der Gewerkschaftsverbund Mitte Mai auf einer Konferenz vorgestellt hat. Für die WM hatten etliche Stadien und weitere Infrastruktur neu gebaut werden müssen.
Mehr als 30.000 Bauarbeiter, die bei weitem überwiegende Mehrheit migrantische Wanderarbeiter, waren dort beschäftigt und fielen damit unter die Aufsicht des SC. Schon früh hatten die BHI und auch Amnesty International über schlimmste Zustände und Arbeitsbedingungen berichtet. Zwei Punkte seien entscheidend gewesen, die Rechte und den Schutz der Arbeiter besser durchzusetzen, sagte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson: Ein gemeinsamer Kontrollausschuss von BHI und der Aufsichtsbehörde führte Inspektionen durch und auf den Baustellen wurden Arbeitnehmervertretungen gewählt. Ermöglicht wurden so umfassende medizinische Untersuchungen und Überwachungen für ale Arbeitnehmer, zusätzliche Schulungen und Ausbildungen sowie neue Methoden zur Milderung von Hitzestress. "Das befriedigendste Element waren die Gespräche mit den Arbeitnehmern und die Hilfe zur Einrichtung echter demokratisch gewählter Arbeitnehmer-Wohlfahrtsforen", sagt der leitende BHI-Inspektor Simon Hester. Kritik üben die Autor_innen des Berichts daran, dass die Verbesserungen nicht auf alle Baustellen in Katar ausgeweitet wurden.
Der Bericht: https://drive.google.com/file/d/1sR9irmjXdNDSSxXQltuOBa4SBXNPO-U_/view