Work-Life-Balance
Work-Life-Balance - das ist die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf. Diese Vereinbarkeit zu verbessern, ist Bestandteil guter Arbeit.
Nicht nur den Beschäftigten, auch den Unternehmen nutzt eine positive Work-Life-Balance. Wer neben der Arbeit auch sein Privat- und Familienleben ausgewogen gestalten kann, ist motivierter und kann diese Motivation in produktiver Tätigkeit für den Arbeitgeber einbringen. Und nicht zuletzt bedeutet eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine höhere Erwerbstätigkeit von Gruppen, denen zuvor der Weg ins Berufsleben erschwert wurde (zum Beispiel Mütter). Sie bringt eine Reihe positiver Effekte für die Gesamtwirtschaft und die Einkommenssituation von Familien mit sich.
Gute Arbeit ist familienfreundliche Arbeit
Der 2007 erstmals veröffentlichte DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Gute Arbeit ist besonders oft auch familienfreundliche Arbeit. Bei rund 80 Prozent der ArbeitnehmerInnen, die sich laut Index in "Guter Arbeit" befinden, ist das Verhältnis von Beruf und Privatleben in hohem oder sehr hohem Maß ausgewogen. Bei Beschäftigten in "schlechter Arbeit" sind es hingegen nur halb so viele.
Work-Life-Balance im Betrieb
Zwar ist zunächst die Politik gefragt, bessere Bedingungen für Vereinbarkeit zu schaffen - etwa durch mehr Angebote zur Kinderbetreuung. Aber auch auf betrieblicher Ebene lässt sich Einiges tun. Viele Unternehmen in Europa haben inzwischen Betriebsvereinbarungen für eine bessere Work-Life-Balance getroffen. In Deutschland etwa arbeitet immerhin rund ein Drittel aller ArbeitnehmerInnen in Betrieben mit entsprechenden Regelungen.
Nicht nur Modethema der Industrieländer
Work-Life-Balance ist aber nicht nur ein "Luxus-" oder Modethema in den Industrienationen. Auch wenn es in Entwicklungs- und Schwellenländern häufig zunächst um die Durchsetzung grundlegender Arbeitnehmerrechte geht, kann bessere Vereinbarkeit auf dem Weg dorthin ein Querschnittsthema sein. Denn neben der Erwerbstätigkeit auch für Bildung und Entwicklung der eigenen Kinder sorgen zu können, ist ein Ausweg aus Armut und prekärer Arbeit für kommende Generationen.