Umweltschutz
Was haben Klima- und Umweltschutz mit guter Arbeit zu tun? Eine ganze Menge. Zum einen ist gute Arbeit immer auch mitbestimmte Arbeit. Und wer als Beschäftigter an seinem Arbeitsplatz mitreden kann, der ist oft der oder die beste ExpertIn dafür, wie sich Produktionsabläufe umweltgerechter und klimaschonender gestalten ließen.
Umweltschutz ist oft auch Schutz der Beschäftigten
Zum anderen sind umweltschonende Arbeitsabläufe in der Regel auch für die arbeitenden Menschen selbst verträglicher: Werden etwa Gift- oder Gefahrenstoffe in der Produktion vermieden, schützt das die Umwelt und ist zugleich ein Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten.
Und nicht zuletzt schont die Verbreitung guter Arbeit mit gerechter Bezahlung in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern die Umwelt ganz unmittelbar: Wer sich nicht selbst versorgen kann, kann auch keine Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Nicht ohne Grund finden inzwischen 90 Prozent der weltweiten Bodenerosionen und Waldrodungen in Entwicklungsländern statt.
Hier sind auch die Gewerkschaften gefragt. Wie komplex deren Positionierung manchmal ist, zeigt beispielsweise der Umgang der Arbeitnehmervertretungen in Fragen der Atomenergie. Da sie auch die Beschäftigten dieser Branche vertreten, müssen sie sich um deren Arbeitsplätze sorgen.
Eckpunkte für Klimaschutz
Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 hat die aktive Beteiligung der Gewerkschaften an der Gestaltung, Umsetzung und Evaluierung der nationalen und internationalen Politik in den Bereichen Umwelt und Entwicklung, einschließlich der Beschäftigungspolitik, Industriepolitik, Arbeitsmarktanpassungsprogrammen und Fragen des Technologietransfers, gefordert. Die Konferenz forderte die Gewerkschaften zudem auf, Handlungskonzepte zu allen Aspekten der nachhaltigen Entwicklung zu entwickeln. Der DGB hat das getan und sich bereits Mitte der 1990er Jahre mit Klima- und Umweltschutz befasst. 2003 - bevor Angela Merkel zur Klimakanzlerin wurde - hat der Gewerkschaftsbund ein Klimaschutz-Eckpunktepapier vorgelegt.
Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und dem DGB-Bildungswerk hat der DGB außerdem ein dreijähriges Projekt zu "Ressourceneffizienz im Betrieb" gestartet. Der Ansatz: Betriebsräte und Beschäftigte sind die ExpertInnen im Betrieb, wenn es darum geht, Einsparpotenziale im Energie- und Rohstoffverbrauch sowie im Produktionsprozess zu entdecken.