Grundsicherung
Grundsicherung für arme Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern ist erst in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Thema für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit der Industrieländer geworden. Ziel ist, den Aufbau "sozialhilfeartiger" Systeme zu unterstützen, die vor Armut und Ausgrenzung in verschiedenen Lebenslagen schützen.
Eigene Wege gehen
Dabei lassen sich die heute in der Regel weit entwickelten Konzepte der sozialen Sicherungssysteme der Industrieländer aber nicht einfach übertragen - denn häufig fehlen in den Entwicklungs- und Schwellenländern eine entsprechende Sozialverwaltung oder ein funktionierendes Beitragssystem.
Armut nicht weiter vererben
Deswegen sind die in manchen dieser Länder inzwischen etablierten Grundsicherungstypen anders ausgestaltet als etwa hierzulande. Häufig handelt es sich um nicht-beitragsbasierte Absicherungen oder speziell konditionierte - das heißt an Arbeit, Bildungsbeteiligung oder Gesundheitsvorsorge gekoppelte - Transferleistungen. Sozialtransfers an Bildungs- oder Gesundheitskonditionen zu koppeln, zielt dabei darauf ab, die Selbsthilfefähigkeit der Menschen zu stärken und zu verhindern, dass Armut über Generationen hinweg vererbt wird.
Ansätze weiter verfolgen
Auch die G8-Arbeitsminister wollen in Zukunft die Hilfen für Entwicklungs- und Schwellenländer stärker an der Durchsetzung sozialer Mindeststandards knüpfen. Das geht aus der Schlusserklärung der Arbeitsminister im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm hervor. Die Minister regen außerdem an, dass die ILO mit anderen Organisationen wie Weltbank oder WTO kooperieren sollen, um künftig mit mehr Erfolg Kernarbeitsnormen durchzusetzen. Das hatten auch die Gewerkschaften gefordert und zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen des Treffens. Einen "Meilenstein" für die soziale Globalisierung, wertete der TUAC-Generalsekretär John Evans. Diesen Worten müssen jetzt auch Taten folgen. "Wir erwarten, dass unsere Initiativen auch zu konkreten Maßnahmen führen", sagte DGB-Vorsitzende Michael Sommer. "Lippenbekenntnisse haben wir genug gehört."