Migrierter Inhalt

Schon 1951 hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) eine Kernarbeitsnorm verabschiedet, die fordert, Lohnlücken zwischen den Geschlechtern zu schließen und Entgeltgleichheit zu fördern. 65 Jahre danach verdienen Frauen in Deutschland immer noch im Schnitt 22 Prozent weniger als Männer. Allerdings hat sich die Koalition auf ein Gesetz zur Lohngerechtigkeit geeinigt. Um das auch umsetzen zu können, ist es nötig, Arbeitsplätze transparent, standardisiert und geschlechtsneutral zu bewerten. Wie die Sozialpartner das hinbekommen, zeigt der ILO-Leitfaden „Gendergerechtigkeit stärken. Entgeltgleichheit sicherstellen“.

Mehr Informationen: www.ilo.org  

 

In Kürze

Arbeitsschutz für WM-Bauarbeiter

Für Tausende Bauarbeiter auf WM-Baustellen in Katar verbessern sich die Arbeitsbedingungen. Die internationale Vereinigung der Bauarbeiter-Gewerkschaften (BHI) hat ein Abkommen mit dem Obersten Ausschuss für die WM in Katar in Doha unterzeichnet. „Lange haben wir auf die gefährlichen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen und die unzureichenden Zustände in Unterkünften der Bauarbeiter aufmerksam gemacht. Mit diesem Abkommen bekennen sich die Beteiligten zu ihrer Verantwortung“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers, der auch Vizepräsident des BHI ist. Der Vertrag könne ein „Vorbild für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz auch künftiger Sportveranstaltungen werden“. Seit langem kritisiert die BHI gefährliche und teils menschenunwürdige Zustände auf Baustellen für internationale Turniere. Das Abkommen regelt unter anderem, dass Gewerkschaften zusammen mit dem WM-Ausschuss in Katar Arbeitsschutz-Inspektionen durchführen. Gemeinsam werden Schulungen zu Gesundheit und Sicherheit veranstaltet.

 

In Kürze

Jens Martens geht

Selbstverständlich könnte er auch mailen, aber Hören und Sprechen sind ihm lieber. Im DGB Bildungswerk BUND ist Jens Martens bekannt als der Meister des Telefons. Und er nutzt es häufig: Informationen, Kontakte, Aktionen, Kampagnen – wenn etwas ansteht, weiß er immer, wen man anrufen muss. Manchmal ist er es auch selbst, so viele Themen hat er in 29 Jahren Bildungswerk betreut und vorangebracht, mitentwickelt, zu manch einem hätte er sich eine radikalere offizielle Position gewünscht. Auch den Webauftritt und 39 Nord | Süd news hat er in dieser Zeit verantwortet – mit diesem, der sein letzter ist. Zum Jahresende verlässt er das Bildungswerk.

Jens Martens stammt aus Iserlohn im Sauerland, lebte in Wuppertal und Berlin. Zur Gewerkschaft, nämlich zur GdP, kam er während seiner Ausbildung im Polizeidienst, später studierte er Politikwissenschaften auf Diplom. Nach einem Zwischenstopp bei der Hans-Böckler-Stiftung heuerte er 1987 beim DGB Bildungswerk BUND an, zunächst als Projektleiter für die „Qualifizierung von ArbeitnehmerInnenvertreterInnen in Aufsichtsgremien lokaler Rundfunksender“, er half beim Aufbau von Gewerkschaften in Osteuropa und wechselte bald als Leiter zur -kademie, anschließend ging er in die Abteilung Migration als Kompetenzzentrumsleiter für das Projekt „Pro-Qualifizierung“.

Seit 2010 ist er Datenschutzbeauftragter im Bildungswerk und seit 2011 Leiter für die entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit in Deutschland im Nord-Süd-Netz. Dieser Aufgabenbereich dürfte in den nächsten Jahren mit der absehbar politisch unsicheren Weltlage und neuen Angriffen auf Demokratie und Menschenrechte nicht langweiliger werden. Jens Martens’ Nachfolger Sonja Gündüz und André Edelhoff werden alle Hände voll zu tun haben. Und Jens Martens bringt sich hoffentlich auf anderen Wegen weiter ein. Tschüss, Jens, wir werden Dich vermissen! 

 

In Kürze

ArbeiterInnenrechte sind Menschenrechte sind ArbeiterInnenrechte

Die Mehrheit der arbeitenden Menschen kann sich nicht auf das Recht berufen, sich friedlich zu organisieren und gemeinsam Interessen zu vertreten. Das zeigt ein Bericht der Vereinten Nationen mit dem Titel „Rights to freedom of peaceful assembly and of association“. Von den Möglichkeiten ausgeschlossen seien insbesondere Arbeiterinnen und Arbeiter in ohnehin prekären Beschäftigungen. Verstärkt werde das Problem durch die zunehmende Konzentration der Macht internationaler Konzerne, während die Regierungen zu wenig täten, um Sicherheit und Rechte der arbeitenden Bevölkerung durchzusetzen.


Mehr Informationen: 
www.industriall-union.org/labour-rights-are-human-rights-un-report 

  

In Kürze

Guy Ryder bleibt

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) wird auch in den nächsten Jahren vom Briten Guy Ryder geführt. Der 60-Jährige, der der erste Gewerkschafter in dieser Position ist, wurde mit 54 von 56 abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Ryder steht seit 2012 an der Spitze der Organisation, damals hatte er sich erst im sechsten Wahldurchgang durchgesetzt. Seitdem hat er die Rolle der ILO im G20 Prozess, der Kooperation mit den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika und im Verhältnis zu den G7 gestärkt. Die ILO hat darüber hinaus neue Initiativen mit der Weltbank ins Leben gerufen und die Agenda für menschenwürdige Arbeit vorangetrieben. Für die zweite Amtszeit von fünf Jahren, die im Oktober begann, nannte Ryder als Ziel, soziale Gerechtigkeit voranzutreiben.