Arbeitsbedingungen
Wenn Gewerkschaften gute Arbeitsbedingungen fordern, meinen sie damit mehr, als ein gutes Gehalt für gute Arbeit zu bekommen. Mal ehrlich - was nützt es einem Minenarbeiter in Südafrika, wenn er zwar "mal richtig Kohle machen kann", aber die Arbeit ohne Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz ihn in kürzester Zeit so krank macht, dass er nicht mehr hingehen kann? Arbeit darf nicht krank machen, das gilt in Bergwerken weltweit ebenso wie in Büros, deren Schreibtischstühle zu Rückenerkrankungen führen. Darüber hinaus ist Arbeitszeit Lebenszeit, und so sollte sie auch gestaltet sein. Zeit für Familie, Zeit für eigene Interessen und Weiterbildung, Zeit für Hobbies und Freunde - ArbeitnehmerInnen sollten genau dies auch haben können. Denn nur so können sie ihre reine Arbeitszeit produktiv und zufriedenstellend für alle Beteiligten nutzen.
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Was hierzulande längst anerkannter Standard im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist, ist andernorts allenfalls die Ausnahme. "Gute Arbeit" ist Arbeit, die ein Leben in Würde ermöglicht - und nicht die Gesundheit und das Leben gefährdet. Um das weltweit umzusetzen, gibt es eine Reihe internationaler Standards und Konventionen wie etwa die Kernarbeitsnormen der ILO .
Gute Arbeit - saubere Produkte
VerbraucherInnen achten immer mehr darauf, unter welchen Arbeitsbedigungen Produkte hergestellt werden. Dies ist auch ein Verdienst von Initiativen wie der Clean Clothes Campain (CCC). Ob Textilien, Lebensmittel oder Spielzeug - wer sich für fair gehandelte und unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellte Produkte entscheidet, hilft, entsprechenden Strukturen in den Herstellerländern mehr Gewicht zu verleihen
Umweltschutz - auch am Arbeitsplatz wichtig
Gute Arbeit ist immer auch mitbestimmte Arbeit. Wer als Beschäftigter an seinem Arbeitsplatz mitreden kann, der ist oft der oder die beste ExpertIn dafür, wie sich Produktionsabläufe umweltgerechter und klimaschonender gestalten ließen. Gleichzeitig sind umweltschonende Arbeitsabläufe in der Regel auch für die arbeitenden Menschen selbst verträglicher: Werden etwa Gift- oder Gefahrenstoffe in der Produktion vermieden, schützt das die Umwelt und ist zugleich ein Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten.
Und nicht zuletzt schont die Verbreitung guter Arbeit mit gerechter Bezahlung in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern die Umwelt ganz unmittelbar: Wer sich nicht selbst versorgen kann, kann auch keine Rücksicht auf die Umwelt nehmen.
Gute Arbeit, gutes Leben
Work-Life-Balance - das ist die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf. Diese Vereinbarkeit zu verbessern, ist Bestandteil guter Arbeit. Dabei nutzt eine positive Work-Life Balance nicht nur den Beschäftigten. Wer neben der Arbeit auch sein Privat- und Familienleben ausgewogen gestalten kann, ist motivierter und kann diese Motivation in produktiver Tätigkeit für den Arbeitgeber einbringen.