Zuwanderung: Zwei Drittel kommen aus Europa
Zuwanderung nach Deutschland ist vor allem ein europäisches Phänomen. Das zeigt der Migrationsbericht der Bundesregierung. Demnach kamen zwei Drittel der Menschen, die 2017 nach Deutschland zuwanderten, aus einem anderen europäischen Staat, der Türkei oder Russland.
Die größte Gruppe stellten die rund 220.000 Zuzügler (14,2 Prozent) aus Rumänien dar, vor Pol_innen mit 9,8 Prozent. Flüchtlinge aus Syrien folgten erst auf Platz sechs hinter Bulgar_innen, Italiener_innen und Kroat_innen. Die Erwerbsmigration von Ländern außerhalb der EU stieg in den letzten Jahren geringfügig an. Das Ausgangsniveau war allerdings niedrig: 26.000 Zuwander_innen kamen 2009, etwa 61.000 Zuwandernde waren es im Jahr 2017. Die Zahl der Fachkräfte und Hoch qualifizierten verdoppelte sich im gleichen Zeitraum von etwa 16.000 Zuwandernden auf über 38.000.
Der Anstieg, vor allem ab 2016, ist unter anderem auf die stark in Anspruch genommene so genannte Westbalkanregelung zurückzuführen. Zuletzt stellten Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro sowie Kosovo die wichtigsten Herkunftsländer von Drittstaatsangehörigen dar, die zum Zweck der Erwerbstätigkeit eingereist waren. Ebenso ist im Jahr 2017 erneut die Zahl der so genannten Bildungsausländer, die ihr Studium in Deutschland aufgenommen haben, auf 104.940 angestiegen – etwa 3.000 mehr als im Vorjahr. Hauptherkunftsland war in beiden Jahren China. Trotz der restriktiven Regelungen zum Familiennachzug hat sich die Zahl der neuen Aufenthaltserlaubnisse aus familiären Gründen leicht erhöht: 2017 waren es 114.861, rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt hatte fast jeder Vierte in Deutschland bei der Geburt entweder nicht die deutsche Staatsangehörigkeit oder hat mindestens ein Elternteil, auf das dies zutrifft. Unter dem Strich dürften es noch etwas mehr sein, weil die Statistik nur Menschen in Privathaushalten abdeckt. Ein knappes Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund ist schon in Deutschland geboren worden. Etwa 1,6 Prozent der Bevölkerung lebt in Flüchtlingsunterkünften.
Migrationsbericht 2019 der Bundesregierung: https://bit.ly/2RIqeL2