Wenig Zuzug in den Osten
Ausländische Fachkräfte meiden den Osten. Das zeigt eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle.
In der Anfang März veröffentlichten Untersuchung „Vereintes Land – drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall“ weisen die Forscher_innen darauf hin, dass hoch qualifizierte Zuwanderer_innen, die zum Beispiel eine Blaue Karte EU haben, viel eher in west- als in ostdeutsche Regionen gehen. Nur Berlin ziehe überdurchschnittlich viele von ihnen an. Ostdeutschland scheine „in einem Teufelskreis gefangen zu sein”, so die Studie: Migrant_innen ziehen in jene Orte mit vorhandenen sozialen Netzwerken, wo also bereits Angehörige aus den Herkunftsländern leben. Die ostdeutschen Länder gehörten deshalb „eher zu den weniger präferierten Zuzugsregionen” für Zuwanderungen aus der EU und für Inhaber der Blauen Karte. Es sei „wohl kein Zufall”, so die Wissenschaftler_innen, dass Bundesländer, die besonders von der Blue Card profitieren, auch überdurchschnittlich hohe Anteile von Einwohner_innen mit Migrationshintergrund haben. Um Qualifizierte aus dem Ausland für Ostdeutschland zu gewinnen, werde es weiterhin erforderlich sein, „Erscheinungen von Fremdenfeindlichkeit konsequent entgegenzuwirken und Weltoffenheit zu zeigen”.