USA: Transportgewerkschaft wird „Sanctuary Union”
Die Teamster-Transportarbeitergewerkschaft bietet für ihre 120.000 Mitglieder in New York Schulungen zum Verhalten bei Razzien der Abschiebebehörde ICE an. Nach der spektakulären Abschiebung eines guatemaltekischen Gewerkschafters hatten die Teamster sich in einer Resolution als „Sanctuary Union“ bezeichnet – in Anlehnung an die in den USA einflussreiche Bewegung der „Sanctuary Cities“, die papierlose Einwander_innen schützen.
„Als Sanctuary Union werden die Teamsters die Einwanderungsbeamten nicht bei der Abschiebung von Mitgliedern unterstützen“, heißt es in dem Beschluss. Stattdessen wolle man „proaktiv Schulungen anbieten, Rechtsbeistand leisten und Unterstützung für eingewanderte Teamsters organisieren“. Diese laufen nun seit einigen Monaten in 27 Büros der NYC-Teamster. Dort lernen die Teilnehmer_innen wie sie sich gegenüber Einwanderungsbeamt_innen verhalten können, die ihre Arbeitsstätten auf der Suche nach Migrant_innen ohne Aufenthaltsrecht durchsuchen. Es gelte: „Erst die Gewerkschaftssolidarität, dann der Aufenthaltsstatus.” Die „Teamsters“ ist die größte Einzelgewerkschaft der USA, mit etwa 1,4 Millionen aktiven Mitgliedern. In den USA leben insgesamt rund elf Millionen Einwanderer_innen ohne gültige Aufenthaltspapiere. Zum Ende von Obamas Amtszeit wies dieser die Abschiebebehörde ICE an, sich auf Migrant_innen zu konzentrieren, die schwere Verbrechen begangen hatten, als nationales Sicherheitsrisiko galten oder bereits zum Verlassen des Landes aufgefordert worden waren. Trump änderte dies per Dekret, so dass jede_r illegal in den USA lebende Einwanderer_in jederzeit mit einer Festnahme rechnen muss.
→ Erklärung der NYC-„Teamsters”: https://bit.ly/2JU1uIA
Aus: Forum Migration Dezember 2018