Neue Studie: Minderheitengeführte Unternehmen in Europa erwirtschaften Milliarden
Der Impfstoffhersteller BioNTech mit seinen Gründern Özlem Türeci und Uğur Şahin ist sicher eines der bekanntesten, aber nur eines von vielen Unternehmen, die von Minderheitenangehörigen geführt werden, erwirtschaften in Europa einen Umsatz von mindestens 570 Milliarden Euro. Das ergab eine Studie des Open Political Economy Network. Als Minderheiten definiert die Studie nicht-europäische, nicht-weiße Migrant_innen und deren Nachfahren. Demnach werden rund 800.000 oder 4,7 Prozent aller Unternehmen in Europa von Angehörigen dieser Gruppen geführt. Diese beschäftigen insgesamt rund 2,7 Millionen Menschen. Auf Deutschland entfällt mit 191 Milliarden Euro der größte Anteil des Umsatzes, gefolgt von Frankreich mit 120 Milliarden Euro und den Niederlanden mit mindestens 88 Milliarden Euro. Zu den größten deutschen Unternehmen gehört neben BioNTech beispielsweise der in Berlin ansässige Lebensmittellieferdienst Gorillas. 42 Prozent der Manager_innen in Deutschland sind türkischstämmig, 10 Prozent stammen aus dem Iran und 8,3 Prozent aus China. Nur 18,7 Prozent sind weiblich. Wer nicht weiß und nicht europäischer Abstammung ist, stehe vor großen Herausforderungen, die zu denen hinzukommen, die alle Unternehmer_innen zu bewältigen haben, heißt es in der Studie. „Sie werden häufig aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert und sind in der Regel von den üblichen Unternehmensnetzwerken abgekoppelt, so dass es ihnen an Kontakten, Verträgen und Kapital fehlt.“