Kirche: Afghan_innen wurden mit Integrationshindernissen überzogen
Der kirchliche Integrationsexperte Stephan Theo Reichel wirft den deutschen Behörden Versagen im Umgang mit afghanischen Geflüchteten vor. Den Schutzsuchenden sei bewusst nur 40 Prozent der Erstanerkennung gegeben worden, sagte Reichel laut Evangelischem Pressedienst der Wochenzeitung ,Die Kirche‘. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ignoriere, dass Gerichte über 60 Prozent der Negativbescheide zu Afghanistan aufhöben.
Hintergrund ist unter anderem, dass oft erst ab einer Anerkennungsquote von 50 Prozent je Herkunftsland Anspruch auf Teilnahme an Integrationskursen besteht. Die Afghan_innen seien in Deutschland mit Integrationshindernissen, Ausbildungs- und Arbeitsverboten überzogen worden, so Reichel. „Es wurde abgeschoben gegen besseres Wissen über die Sicherheitslage.“ Das Versagen gegenüber den afghanischen Flüchtlingen sollte jetzt Anlass sein, die gesamte Flüchtlingspolitik zu überdenken, forderte er.