Kaum Flüchtlinge bei Konzernen
Mit Ausnahme der Post beschäftigen die großen deutschen Aktiengesellschaften kaum Flüchtlinge. Das zeigt eine Umfrage des Mediendienstes Integration. 32 der insgesamt 40 Dax-Unternehmen antworteten, 22 davon gaben an, keine Zahlen liefern zu können. Von den zehn Unternehmen, die Zahlen angaben, teilte eines mit, keine Geflüchteten zu beschäftigen. Die höchste Zahl nannte die Deutsche Post – sie gab an, aktuell 5.700 geflüchtete Menschen zu beschäftigen. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer folgte mit 81 Geflüchteten. Bei Henkel waren 50 Flüchtlinge beschäftigt. Der Pharmazulieferer Sartorius gab die Zahl mit 28 an, bei RWE waren es 26 Beschäftigte, bei Adidas 25, bei Puma 21, bei der Allianz 20 und fünf bei Brenntag. Auch von den insgesamt rund 380 Auszubildenden aus Asyl-Herkunftsstaaten, die von den Dax-Unternehmen bei der Umfrage angegeben wurden, entfiel der Löwenanteil – 290 Auszubildende – auf die Deutsche Post. Weil der Grund für das Aufenthaltsrecht bei Einstellung nicht erfasst wird, hatte der Mediendienst auch nach Mitarbeiter_innen aus den häufigsten Asyl-Herkunftsstaaten gefragt – Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hatte bereits zuvor festgestellt, dass kleine und mittlere Betriebe gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbeschäftigung einen überproportional hohen Anteil an Flüchtlingen beschäftigen.
Entnommen aus Forum Migration Juni 2022