
Hilfe für die Menschen an der Grenze zu Belarus
Seit Anfang August reisen Migrant_innen und Flüchtende über Belarus und Polen nach Deutschland. Bis Mitte November griff die Bundespolizei etwa 9.500 Menschen auf, die über diese von Belarus’ Diktator Alexander Lukaschenko eingerichtete Route gekommen waren. Fast alle saßen zuvor unter katastrophalen Bedingungen im Grenzstreifen zu Polen fest. Die Regierung in Warschau hat den Bau einer Mauer beschlossen, viele polnische zivilgesellschaftliche Gruppen versuchen indes den Flüchtenden zu helfen.
Eine eher umrühmliche Rolle nimmt dabei die Gewerkschaft Solidarnosc ein: Sie forderte die polnische Regierung nicht zu mehr Humanität an den Grenzen auf, sondern dazu, den geplanten 353 Millionen Euro teuren Zaun aus „polnischem Stahl“ und von polnischen Arbeitnehmenden bauen zu lassen.
Es wäre „absolut schockierend“, wenn wegen des Verzichts auf eine Ausschreibung etwa russischer Stahl oder ausländische Auftragnehmende zum Zuge kämen, schrieb der NSZZ-Vorsitzende Piotr Duda an Innenminister Mariusz Kaminski.
Die polnische Stiftung Ocalenie, die Grupa Granica und viele andere haben indes ein Netzwerk an Hilfsposten entlang der Grenze errichtet, um die Flüchtenden zu unterstützen. Aus Deutschland bekommen sie seit Mitte November Unterstützung vom Netzwerk Seebrücke, der Initiative Leave No One Behind, den Organisationen „Wir packen’s an” sowie Cadus Hilfsgüter.
Aktuelle Infos der Grupa Granica (Polnisch)
Stellungnahme des Rat für Migration
Projektseite „Wir packen‘s an“
Entnommen aus Forum Migration Dezember 2021