Globale Mobilität in Zahlen
Die UN-Migrationsorganisation IOM hat in Berlin ihr Zentrum für Statistik eröffnet. Das hat jetzt ein neues Online-Portal gestartet. Es ist die weltweit wohl umfassendste Datensammlung zur Migration – und sie ist überaus benutzerfreundlich aufgebaut. Seit November gibt es eine Fassung in deutscher Sprache.
Selbst wenn es Migrationsstatistiken gibt, könnten politische Entscheidungsträger diese oft kaum nutzen, da die Daten oft bei verschiedenen Institutionen und Ländern verstreut sind, heißt es in der Selbstdarstellung des Global Migration Data Analyst Center. Dies könne zu „Fehleinschätzungen über Migration beitragen und die öffentliche Meinung verzerren”. Ein Beispiel dafür sei die Arbeit weiblicher Arbeitsmigrantinnen. Diese würde in der Erwerbsstatistik „unterschätzt und in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen unterbewertet”, schreibt die IOM-Statistikexpertin Elisa Mosler Vidal. Dies gelte vor allem für die Arbeit in privaten Haushalten, die deshalb „letztlich unsichtbar” bleibe, so Vidal. Bei Privathaushalten handele es sich um die „am besten versteckten Arbeitsplätze“. Das mache es schwierig, die Probleme migrantischer weiblicher Haushaltskräfte zu erfassen. Auf der neuen IOM-Webseite erfährt man dazu immerhin, dass es weltweit etwa 11,5 Mio. Hausangestellte gibt, von denen etwa 8,5 Mio. Frauen sind. Von diesen wiederum leben demnach 22,1 % in West-, Süd- und Nordeuropa – aber nur 0,7 % im bevölkerungsmäßig nicht wesentlich kleineren Osteuropa.
IOM Global Migration Data Analyst Center: https://gmdac.iom.int
Aus Forum Migration Januar 2020