Geflüchtete Frauen arbeiten seltener
Schutzsuchende Frauen, zumal mit Kindern, sind deutlich seltener auf dem Arbeitsmarkt aktiv als geflüchtete Männer. Das ergab eine neue Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB).
Die Gründe dafür liegen teils in der familiären Situation: Viele Männer sind allein nach Deutschland geflüchtet, nur rund jeder vierte geflüchtete Mann hat ein Kind – bei den geflüchteten Frauen sind es rund drei Mal so viele. Die Frauen sind meist mit dem Partner gekommen oder diesem gefolgt. Die geflüchteten Mütter versorgen oft zwei oder drei Kinder, die Hälfte der Kinder ist jünger als drei Jahre.
„Kinder erschweren die Integration der Eltern in jeglicher Hinsicht“, sagt IAB-Direktor Herbert Brücker dem EPD.
Eine Folge: Die Teilnahme an Sprachkursen oder Arbeitsmarktprogrammen sei schwieriger. Nur 19 Prozent der geflüchteten Mütter mit Kindern hatten 2017 „gute” oder „sehr gute” Deutschkenntnisse – gegenüber 39 Prozent aller Geflüchteten. Und nach Zahlen des IAB hatten nur sechs Prozent der geflüchteten Mütter 2017 eine Arbeit – gegenüber 21 Prozent aller Geflüchteten. Bei geflüchteten Männern ohne Kinder lag die Erwerbstätigenquote im selben Zeitraum gar bei 30 Prozent.
IAB-Bericht: https://bit.ly/33XuqIE
aus Forum Migration November 2019