Fachkräfte-Migration: Pilotprojekt von Bahn und BMZ mit Nordafrika
Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und die Deutsche Bahn beteiligen sich am EU-Pilotprojekt THAMM zur Zuwanderung von Fachkräften und Auszubildenden aus Entwicklungsländern. In diesem Ausbildungsjahr beschäftigt die Bahn dabei zum ersten Mal zwei Auszubildende aus Tunesien, die im Rahmen des Projekts nach Deutschland gekommen sind. Begrüßt wurden sie unter anderem von der Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes Yasmin Fahimi und dem Gesandten der tunesischen Botschaft, Chiheb Chaouch. „Der Fachkräftemangel ist bereits so dramatisch, dass er Wirtschaftskraft und Wohlstand in Deutschlands bedroht“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). „Zugleich fällt es vielen Entwicklungsländern, gerade in Afrika schwer, genügend Jobs für ihre junge, wachsende Bevölkerung zu schaffen. Wir können uns also gegenseitig helfen, so dass alle etwas davon haben: die Migrantinnen und Migranten einen guten Job, die Herkunftsländer Ausbildung und Wissenstransfer, und wir in Deutschland dringend benötigte Fachkräfte.“ Das Pilotprojekt mit Tunesien und der Deutschen Bahn leiste dabei wertvolle Pionierarbeit. Auch wenn Arbeitsmigration nur eines von vielen Elementen unserer neuen Fachkräftestrategie sein kann, sei diese unverzichtbar, so Schulze. „Eine moderne Einwanderungspolitik beginnt damit, beim Thema Migration aus Entwicklungsländern nicht zuerst an Probleme, sondern auch an Lösungen zu denken.“ Im Projekt THAMM wurden bislang 234 Auszubildende und 44 Fachkräfte aus Tunesien, Marokko und Ägypten an Betriebe in Deutschland vermittelt, darunter in die Branchen Hotel und Gaststätten, Elektro, Metallverarbeitung, Sanitär-Heizung-Klimatechnik, Logistik, Bäckerhandwerk, Baugewerbe und Fachinformatik. Zuvor hatten sie Kurse absolviert, in denen sie Deutschkenntnisse erworben haben und auf die deutsche Arbeitskultur und das Leben in Deutschland vorbereitet wurden.