Corona: „Remittances” in Entwicklungsländer gehen so stark zurück wie nie zuvor
Menschen in armen Ländern sind vielfach auf Zahlungen von Verwandten im Ausland angewiesen – in vielen Ländern sind diese Geldflüsse höher, als die Entwicklungshilfe. Wegen der Corona-Pandemie aber können Arbeitsmigrant_innen weniger Geld in ihre Heimat schicken. Das berichtet der Evangelische Pressedienst. „Das kann zu harten Einbußen in ärmeren Ländern führen“, sagt Felix Braunsdorf, Referent für Migration und Entwicklung bei der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung dem EPD. 2020 sind die Remittances genannten Rücküberweisungen so stark gesunken wie nie zuvor, schätzt die Weltbank. Arbeitsmigrant_innen hätten 508 Milliarden US-Dollar (427 Milliarden Euro) in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen überwiesen, ein Rückgang um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr könnten die Rücküberweisungen laut Weltbank-Prognose um weitere 7,5 Prozent sinken. Grund seien vor allem die Grenzschließungen und die pandemiebedingte Wirtschaftskrise, unter der die weltweit mehr als 270 Millionen Migranten besonders leiden. So mussten sie laut Weltbank in vielen Ländern höhere Einkommenseinbußen hinnehmen als einheimische Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Und sie wurden oft von staatlichen Hilfsleistungen ausgeschlossen. „Migranten, die im informellen Sektor arbeiten, trifft die Krise am härtesten“, sagt Braunsdorf.