Bundesagentur: Steigende Arbeitslosigkeit unter Migrant_innen nach Corona
Die Arbeitslosigkeit ist während des ersten Corona-Lockdowns unter Migrant_innen überdurchschnittlich gestiegen. Insbesondere Menschen aus den Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien verloren während der Pandemie ihren Job. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Demnach stieg die Arbeitslosenquote von Staatsangehörigen aus den wichtigsten Asylherkunftsländern im Dezember 2020 um 2,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei den Deutschen war es ein Prozentpunkt. Unterschiede zeigten sich auch beim Homeoffice: Nur drei Prozent der Geflüchteten nutzten es während der Pandemie – bei anderen Gruppen ist es mehr als ein Drittel. „Insgesamt ist die sehr günstige Arbeitsmarktentwicklung bei den Migrantinnen und Migranten in den Vorjahren durch die Pandemie unterbrochen worden“, sagte IAB-Forscherin Lidwina Gundacker. „Geflüchtete haben häufig noch kurze Betriebszugehörigkeiten, arbeiten verstärkt in kleineren und mittleren Betrieben und sind überdurchschnittlich oft befristet und in der Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt“, erklärt Herbert Brücker, Leiter des Bereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am IAB. Dies führte zu höheren „Entlassungsrisiken”.