Anerkennungs-News August 2019
NRW: Eine statt sechs Stellen für Anerkennung
Nordrhein-Westfalen will die Anerkennungsverfahren für Gesundheitsberufe übersichtlicher gestalten. Ab dem kommenden Jahr richtet die Landesregierung dazu eine zentrale Stelle bei der Bezirksregierung Münster ein. Bislang waren die Zuständigkeiten auf fünf Bezirksregierungen verteilt, dazu kam das Landesprüfungsamt für Medizin, Psychotherapie und Pharmazie (LPA) in Düsseldorf. Künftig gibt es für im Ausland erworbene berufliche Qualifikationen etwa als Krankenpfleger_in oder Ärzt_in nur die Stelle in Münster.
Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) begründete die Reform mit der langen bisherigen Verfahrensdauer: 2017 mussten Antragsteller_innen aus Heilberufen im Schnitt 190 Tage auf eine Entscheidung warten. Bei Gesundheitsfachberufen waren es rund 118 Tage.
Im Gesundheitsbereich müsse eine „ganz neue Willkommenskultur” entstehen, so Laumann. Das Land könne es sich „schlichtweg nicht leisten“, gut ausgebildete Menschen wegen zu langer Verfahren und überbordender Bürokratie zu verlieren. Allein in der Pflege fehlten schon jetzt 10.000 Fachkräfte. 2017 wurden in NRW allein bei Gesundheitsberufen etwa 3.800 Anerkennungsanträge gestellt. Bei den Pflegekräften wurde rund ein Viertel positiv entschieden, bei den Ärzt_innen etwa ein Drittel. Die Anerkennungsverfahren in Münster werden künftig vollständig digitalisiert. Aus dem Ausland können auch elektronisch Anträge gestellt werden. Eine geplante zentrale Servicestelle auf Bundesebene soll ausländischen Fachkräften Hilfe bei Übersetzungen und der Antragstellung leisten.
Brandenburg will Lehrer_innen aus Polen
Brandenburg will vermehrt polnische Bewerber_innen in Bildungs- und Jugendeinrichtungen einstellen. Ein gemeinsames deutsch-polnisches Vorhaben „Polnische Erzieherinnen und Erzieher in Brandenburger und polnischen Kitas“ für die neue EU-Förderperiode 2020 werde geprüft, berichtet die dpa. Ende Mai arbeiteten 122 Pädagog_innen mit polnischer Staatsangehörigkeit in den öffentlichen Schulen Brandenburgs. Um neue Bewerber für einen Job in Brandenburg zu gewinnen, hat das Ministerium einen Flyer entworfen, der im deutsch-polnischen Grenzraum verteilt wird. Darin wirbt Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) mit sicheren Arbeitsplätzen und guter Bezahlung in Brandenburg. Gesucht werden Lehrer an Grundschulen, aber auch für weiterführende Schulen sowie für Förderschulen. Auch wenn Pädagog_innen in Polen nur ein Unterrichtsfach studiert haben, können sie im Brandenburger Schuldienst beschäftigt werden.
aus Forum Migration August 2019