
2019 erneut deutlich mehr Abschlüsse anerkannt als im Vorjahr
Im Jahr 2019 wurden bundesweit 42.500 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Das gab das Statistische Bundesamt bekannt.
Rund zwei Drittel davon (27.700) waren Abschlüsse in Gesundheitsberufen. Damit erhöhte sich die Zahl der anerkannten Abschlüsse in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent – 2018 waren es 22.300. Das Gros der Anerkennungen in den Medizin-Berufen (15.500) entfiel auf Pfleger_innen. Seit 2016 (5.600) hat sich die Zahl der Anerkennungen in diesem Beruf annähernd verdreifacht. Die Pfleger_innen stammten vielfach von den Philippinen (2.900), aus Bosnien und Herzegowina (2.300) und Albanien (1.300). Der zweithäufigste anerkannte Beruf war Arzt/Ärztin, aus dieser Gruppe waren 2019 insgesamt 7.400 Anträge erfolgreich.
Zu den am häufigsten anerkannten Berufen zählten weiterhin Ingenieur_in (2.800), Lehrer_in (2.000) und Erzieher_in mit 900 Anerkennungen.
Insgesamt waren Syrer_innen (4.100) die größte Gruppe der Antragsteller_innen, deren Abschlüsse anerkannt wurden. Gegenüber 2018 (4.800) ging ihre Zahl allerdings um rund ein Sechstel zurück. Das liegt daran, dass die meisten von ihnen 2015/2016 einreisten und viele in den folgenden Jahren Anträge stellten. Heute kommen kaum noch Syrer_innen nach. Weiter folgten, über alle Berufsgruppen gerechnet, Abschlüsse aus Bosnien und Herzegowina (3.500), den Philippinen (3.000), Serbien (2.900), Polen (2.100) und Rumänien (2.100). Den mit Abstand größten Zugewinn verzeichneten Anerkennungen von Berufsabschlüssen aus den Philippinen (+1.700) – aus diesem Land werden verstärkt Fachkräfte abgeworben.
Insgesamt wurden 2019 rund 57.300 Anträge bearbeitet, 58 Prozent waren von Frauen gestellt worden.
Der anhaltende Anstieg der Anerkennungen ist regional sehr unterschiedlich verteilt. In einem Teil der ostdeutschen Bundesländer sind die Zuwächse merklich langsamer. In Sachsen-Anhalt beispielsweise sind im vergangenen Jahr insgesamt 420 Verfahren auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse abgeschlossen worden. Dies entsprach einem Zuwachs von nur 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr – also nur ein Drittel der Zunahme um bundesweiten Schnitt. Auch hier endeten die meisten der Verfahren mit einem positiven Bescheid: 387 berufliche Abschlüsse als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt.